Unter dem Motto „Helfen mit Herz und Klang“ erlebte Elmshorn am vergangenen Wochenende ein musikalisches Ereignis der Extraklasse: Das ensemble elmshorn der Liedertafel Elmshorn brachte gemeinsam mit dem Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen (JPON) und vier internationalen Solist:innen – in Kooperation mit dem Lions Club Audita – Johann Sebastian Bachs monumentale h-Moll-Messe zur Aufführung. Gleich zweimal füllte sich die Kirche Mariä Himmelfahrt bis auf den letzten Platz.
Schon die ersten Takte machten deutlich, dass das Publikum an diesem Wochenende etwas Besonderes erwartete. Die Kirche bot mit ihrer eindrucksvollen Akustik den idealen Rahmen für dieses Meisterwerk
der Chorliteratur. Was folgte, war ein Wechselspiel aus kraftvoller Präzision und inniger Emotionalität: rasante Sechzehntel-Koloraturen, vollkommene klangliche Balance und stille, fast andächtige Momente, die Gänsehaut erzeugten.
Der Chor übertraf sich selbst – das Ergebnis eines über einjährigen Projekts intensiver Probenarbeit. „Der Chor hat nicht nur Noten gesungen, sondern jede Phrase gelebt“, betonte Dorit Koriath vom Lions Club Audita. „Dieses Werk ist in Elmshorn ewig nicht erklungen, und es hat mich mitgerissen vom ersten bis zum letzten Ton, weil es so abwechslungsreich ist.“
Auch das Junge Philharmonische Orchester Niedersachsen begeisterte mit seiner Leichtigkeit, Spielfreude
und Präzision. Die jungen Musiker:innen verliehen der Aufführung eine mitreißende Energie, während die Solo-Instrumente höchste technische Finesse zeigten. Die vier Solist:innen – Ella Smith (Sopran), Nanora
Büttiker (Alt), Michael Connaire (Tenor) und Sönke Tams Freier (Bass) – rundeten das Klangbild eindrucksvoll ab. Ihre Arien und Duette berührten durch Ausdruckskraft, Wärme und Hingabe – Momente, in denen die Zeit stillzustehen schien.
In der zweiten Konzerthälfte stand auch der Jugendchor der Liedertafel mit auf der Bühne – einige der jungen Sänger:innen waren gerade einmal elf Jahre alt. Die Begeisterung war groß: „Ich war ganz schön aufgeregt vor dem Konzert, aber als ich auf der Bühne stand, lief es einfach. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht!“, erzählt Jugendchormitglied Greta Kormann strahlend.
Auch organisatorisch war das Projekt eine Gemeinschaftsleistung. Der Lions Club Audita unterstützte
tatkräftig hinter den Kulissen – ob beim Catering, an der Garderobe oder in der Logistik. Der im vierstelligen Bereich liegende Reinerlös der beiden Benefizkonzerte kommt der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Regio Klinikums Elmshorn für musikalische Projekte sowie der rollenden Musikschule „musiculum-mobil“ für Einsätze in Elmshorn zugute.
Dirigentin und Elmshorner Kulturpreisträgerin Susanne Drdack zeigte sich am Ende überwältigt: „Für mich war es unglaublich, mitzuerleben, wie schnell Orchester, Solist:innen und Chor zusammengewachsen sind und ein gemeinsamer Klangkörper wurden. Das funktioniert nur, wenn alle das Werk wirklich verinnerlicht haben. Ich bin sehr dankbar und glücklich, dass wir dieses riesige Projekt gemeinsam auf die Bühne bringen konnten.“ Das Publikum dankte mit nicht enden wollender Standing Ovation – ein emotionaler Höhepunkt für alle Beteiligten und ein starkes Zeichen für kulturelles und soziales Engagement in Elmshorn.